Über den Trauerfall (1)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Nadja Abd el Farrag, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Nadja Abd el Farrag (Naddel)
13.05.2025 um 08:42 Uhr von Redaktion
Nadja Abd el Farrag, die einem breiten Publikum vor allem als „Naddel“ bekannt war, ist tot. Ihr Leben stand viele Jahre im grellen Scheinwerferlicht der Boulevardpresse, doch hinter den Schlagzeilen verbarg sich eine vielschichtige Persönlichkeit, deren Geschichte von Erfolgen, Brüchen und dem Versuch geprägt war, sich immer wieder neu zu finden.
Geboren am 5. März 1965 in Hamburg, wuchs Nadja Abd el Farrag als Tochter eines sudanesischen Vaters und einer deutschen Mutter in einem multikulturellen Umfeld auf. Nach der Schule arbeitete sie zunächst als Verkäuferin und im Nachtleben, bevor sie durch ihre Beziehung mit dem Musikproduzenten Dieter Bohlen in die Öffentlichkeit trat. Die langjährige, immer wieder öffentlich diskutierte Beziehung wurde zu einem festen Bestandteil der deutschen Klatschspalten und prägte ihr Image nachhaltig. Doch dieses mediale Etikett überdeckte oftmals ihre Eigenständigkeit.
In den 1990er Jahren versuchte sich Nadja Abd el Farrag als Sängerin und Moderatorin. Sie veröffentlichte zwei Bücher, in denen sie offen über ihr Leben sprach – darunter auch über die Schattenseiten des Ruhms, Alkoholprobleme, gesundheitliche Krisen und das Gefühl, im Leben oft mehr Objekt als Subjekt gewesen zu sein. In Interviews zeigte sie sich zunehmend reflektiert, verletzlich und auch selbstkritisch. Ihr Wunsch, sich aus der medialen Fremdbestimmung zu befreien, war ein wiederkehrendes Motiv ihres Lebens.
Trotz vieler Rückschläge und öffentlicher Häme blieb sie eine Figur, die von vielen nicht nur wegen ihrer Prominenz, sondern auch wegen ihrer Offenheit und ihres Durchhaltewillens wahrgenommen wurde. Nadja Abd el Farrag kämpfte bis zuletzt um ein selbstbestimmtes Leben, fern von Sensationslust und Etikettierungen.
Sie verstarb am 12. Mai 2025 im Alter von 60 Jahren in Hamburg. Ihre Geschichte ist auch ein Spiegel für den Umgang der Gesellschaft mit Personen des öffentlichen Lebens. Ihre Brüche, ihr Scheitern, ihre Versuche, wieder aufzustehen – all das bleibt Teil ihres Vermächtnisses.